Psychische Gesundheit mit Ernährung stärken

Am 10. Oktober ist „Tag der psychischen Gesundheit“. Diesen Tag möchte das Beratungsteam Mikado (ARCUS) nutzen, um auf einen interessanten Aspekt der psychischen Gesundheit hinzuweisen – nämlich der richtigen Ernährung. Diese kann einiges zur Vorbeugung von Burnout oder Depression beitragen.

Das bekräftigte auch die Diätologin und ernährungsmedizinische Beraterin Martina Brunnmayr, BSc, MSc, bei ihrem Vortrag Mitte September in Sarleinsbach. Der Vortragsabend zum Thema „Ernährung in der Vorbeugung und Therapie von Burnout und Depression“ wurde vom Mikado-Team organisiert und war gut besucht.

Frau Brunnmayr stellte die Zusammenhänge wie folgt sehr eindrücklich und nachvollziehbar da:

„Ernährung nimmt Einfluss auf unseren Körper. Körperliche Beschwerden und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder des Verdauungstraktes stehen sehr häufig in direktem Zusammenhang mit unserer Ernährung. Aber es zeigt sich immer deutlicher, dass die Ernährung auch unser psychisches Befinden beeinflusst. Unser Befinden beeinflusst wiederum, zu welchen Nahrungsmitteln wir greifen. Dadurch ergibt sich leider allzu leicht ein gewisser Negativkreislauf. Wenn es uns schlecht geht, dann greifen wir vermehrt zu süßen oder salzigen Speisen mit hohem Fettgehalt. Diese Kombination schwächt unseren Verdauungstrakt und unsere Darmflora, und hinterlässt wiederum einen pessimistischeren Gemütszustand in uns. Ungesunde Ernährung führt zu einem höheren Risiko für Depression.

Gerade diese Erkenntnis bietet für Menschen in schwierigen Lebensphasen, für Menschen mit Burnout oder Depression eine interessante Perspektive. Frau Brunnmayr konnte sehr anschaulich darstellen, dass bereits kleine Verhaltensänderungen in unserem Essverhalten, positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden bewirken können.

Ernährungstipps der Diätologin:

Sie rät öfters zu Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Fisch zu greifen. Auch fermentierte Lebensmittel, wie Joghurt, Käse oder Sauerteigbrot unterstützen unsere Verdauung dabei, Glückshormone zu erzeugen, die dann eine positive Grundstimmung in uns auslösen. Darüber hinaus profitiert auch noch unser gesamter Körper und unser Immunsystem davon.

„Ernährung soll alltagstauglich sein. Kleine regelmäßige Veränderungen sind nachhaltiger, als kurzfristige radikale Ernährungsveränderungen, die sich auf Dauer nicht oder nur mit viel Aufwand und Stress aufrechterhalten lassen. Gesunde Ernährung darf nicht auch noch zu Stress führen. Auch das Essen in Ruhe einzunehmen, und gut zu kauen sei ein zusätzlicher Erfolgsfaktor.“, so die Ernährungsberaterin.

In der Therapie von Depression und Burnout sieht die Diätologin also beim Essverhalten einen sehr wirkungsvollen Ansatz. Neben der Verbesserung des Krankheitsverlaufs, können auch mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten abgefedert werden. Dadurch kann auch die Lebensqualität der Betroffenen beträchtlich verbessert werden. Neben ärztlicher Behandlung, psychologischer und psychotherapeutischer Behandlung sei die Ernährung ein wertvoller Therapiebaustein.

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